Montag, 4. Dezember 2006

Wieviel Weihnachten tut eigentlich gut?


Ich mag Weihnachten!

Eigentlich bin ich ein Sommermensch. Die heißen Sommer der letzten Jahre waren genau mein Ding, ich liebe Urlaub in der Karibik, und ich werde irgendwann in einem Land leben, in dem man Eis nur in Cocktails, nicht aber auf den Autoscheiben kennt.

Ich hasse die Monate Januar bis März - Kälte, Trübe, Tristesse - und fast keine Hoffnung mehr auf wohltuende Wärme auf der Haut oder in den Lungen außerhalb einer Sauna.

Aber zur Weihnachtszeit gibt es einfach unzählige Möglichkeiten, dieser Misere zu entrinnen! Weihnachtsfeiern, Weihnachtsessen, Glühwein, Weihnachtsmärkte, Wohnung dekorieren (und dadurch endlich mal wieder einen Grund zum Putzen haben), Shoppingstress, etc pp. Toll! Man merkt fast gar nicht, dass der Goldene Herbst soeben Väterchen Frost gewichen ist! Außer vielleicht, dass das Aufstehen am Morgen noch schwerer fällt als sonst und der Tag um 17h zuende scheint - wo er doch im Sommer eigentlich erst beginnt.

Vor zwei Jahren - ich war seit über zwei Jahren Dauersingle - fragte mich eine Freundin: „Woher nimmst du eigentlich die Nerven für den ganzen Weihnachtsschnulz?“
Meine Antwort: „Na, ganz einfach: Nur ins Trübe zu gucken ohne künstliche Wärme im Herzen zu erzeugen (
=>Glühwein) würde mich umbringen!! Man klammert sich ja an jeden Strohhalm, den man zu fassen bekommt. Also erinnert man sich mit Hilfe der ganzen Beleuchtung und Kekse und Deko an die Kindheit und das traute Heim, und schon fühlt man sich nicht mehr ganz so einsam.“

Dieser Meinung bin ich bis heute noch.

Aber dann gibt es da noch den richtig echten, eingefleischten Weihnachtsmuffel. Was in aller Welt macht man mit so jemandem? Ich fröne meiner Weihnachtslust, indem ich alle Jahre wieder dieselben CDs rauskrame und vier Wochen lang laut durch die Wohnung und mein Büro schallen lasse, bastele einen (wenn auch bescheidenen) Adventskranz, freue mich jeden Tag über die Päckchen, die meine Mutter mir liebevoll zu einem Adventskalender zusammengestellt hat, hänge Lichter ans Fenster und stelle Kerzen auf, dass die Heizung überflüssig wird und freue mich immernoch wie ein Kind auf einen gemeinsamen Heiligen Abend mit meiner Familie - doch die ersten Worte des Weihnachtsmuffels am Morgen beim Anklingen der ersten Weihnachtsindikatoren sind „Toll, Tag im Arsch!“

Hmmm? Und dabei habe ich aus Respekt und Mitgefühl meine Deko dieses Jahr schon auf ein Minimum reduziert?!

Nun denn, ich werde weiterhin den Weihnachtsmarkt nutzen bis zur letzten Minute, am nächsten Adventssonntag im Kreis meiner Freundinnen Plätzchen backen bis zum Umfallen und mich unbeirrt auf die Feier des „Tages des Lichts“ freuen!


(Der exakte Tag der Geburt Jesus Christ ist nicht genau bekannt - weil der Heiland aber selbst sagte: "Ich bin das Licht der Welt.", feiert man den Geburtstag vom Jesuskind am 25. Dezember, dem "Tag des Lichts" - was vor der Zeit des Christentums eigentlich ein heidnisches Fest war!)

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