Montag, 20. November 2006

Schnulzenhassliebe


"Ich habe einen Schatz gefunden, und er trägt deinen Namen.
So wunderschön und wertvoll und mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.
Du schläfst neben mir ein, ich könnt dich die ganze Nacht betrachten.
Seh'n wie du schläfst, hör'n wie du atmest bis wir am Morgen erwachen.

Du hast es wieder mal geschafft mir den Atem zu rauben,
wenn du neben mir liegst, dann kann ich es kaum glaube,
dass jemand wie ich, so was Schönes wie dich verdient hat.

Wenn sich mein Leben überschlägt, bist du die Ruhe und die Zuflucht,
weil alles was du mir gibst einfach so unendlich gut tut.
Wenn ich rastlos bin, bist du die Reise ohne Ende (…)

Du bist das Beste, was mir je passiert ist,
es tut so gut, wie du mich liebst.
Vergess den Rest der Welt, wenn du bei mir bist.
Du bist das Beste was mir je passiert ist,
es tut so gut, wie du mich liebst.
Ich sag's dir viel zu selten, es ist schön, dass es dich gibt!"

(Auszug aus „Das Beste“ von Silbermond)

Ich mag deutsche Musik nicht. Ich weiß nicht warum, aber es klingt alles gleich. Und da man beim ersten Hinhören schon fast alles versteht, klingt vieles irgendwie lächerlich, kindisch, übertrieben oder einfach doof.

Aber wenn dieses Lied im Radio läuft, kann ich mich einfach nicht dagegen wehren… Ich versinke total darin, werde eins mit Sängerin Stefanie und singe lauthals mit - bis mir fast die Tränen kommen. Denn sie hat so recht, ich fühle fast alles, worüber sie singt!

Aber eben nicht alles.

Ich möchte z.B. meine kleine große Welt niemandem in die Hände legen. Ich bin immernoch für mich selbst verantwortlich, und das will ich bitteschön auch bleiben.

Bei der Stelle mit dem Gift bin ich mir da nicht so sicher:
„Auch wenn deine Nähe Gift wär, ich würd bei dir sein, solange bis ich sterbe.“
Wer will denn das?!
Aber das ist wahrscheinlich wie die Sache mit dem Frosch, den man in einen Topf mit Wasser setzt und es langsam erhitzt, bis er gar ist - weil er irgendwie nicht merkt, dass es zu kochen anfängt.

Hier haben wir dann z.B. eine Stelle, bei der ich wieder das kalte Grausen bekomme: „Betank mich mit Kraft, nimm mir Zweifel von den Augen“
Wie bitte?! Okay, manchmal bezweifle ich, ob es den Rosa Elefanten wirklich gibt, den ich dann und wann sehe. Aber Zweifel von den Augen nehmen?! Man kann mir vielleicht die Rosarote Brille von den Augen nehemen. Aber hier ist es immernoch mein Hirn, das mir einen Streich spielt!
Nee, da fehlt mir wohl einfach die Philosophische oder Dichterische Ader für.

Oder hier:
„Erzähl mir tausend Lügen, ich würd sie dir alle glauben“
Nee, nee, mein Guter! Ich lass mich zwar manchmal hinters Licht oder aufs Glatteis führen, aber trotz Rosa Elefanten und zeitweise auftretender Konzentrationsschwächen besitze ich tatsächlich noch ein selbständig denkendes Hirn!

Hier haben wir noch was Schönes:
„Dein Verlassen würde Welten zerstörn, doch daran will ich nicht denken.“
Genau. Vielleicht klappt’s ja diesmal? Positiv in die Zukunft sehen!

„Viel zu schön ist es mit dir, wenn wir uns gegenseitig Liebe schenken.“
Oder - was auch immer

…Und zu guter Letzt:
„doch ein Zweifel bleibt, dass ich jemand wie dich verdient hab.“
Oh doch, das hab ich mir verdient!

Die Frage ist nur, ob er mich verdient hat...? Wenn ich nur wüsste, was er verbrochen hat…?
Hähähä !!!

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